Motopet-ADV

Unterwegs abseits üblicher Wege …

USA via Amazonas nach Ushuaia Part 1

Es ist Zeit für ein neues Abenteuer! Unser Plan ist diesmal, von den USA über den Amazonas zur Antarktis zu fahren.

Wir sind Mario und Peter. Ende August gingen unsere Flüge von München nach Kalifornien bzw. nach Arizona. Dort warteten unsere Motorräder auf den letzten Schliff, bevor wir nach Süden aufbrechen.

Die Motorräder sind zwei gebrauchte KTM 690, die wir vor einiger Zeit mit Hilfe von Freunden in den USA gekauft haben.

Diese Tage sind mit vorbeugender Wartung und der endgültigen Einrichtung der Motorräder und des Gepäcksystems gefüllt. Es gab viele Kleinigkeiten zu erledigen. Trotzdem bin ich mir sicher, dass wir einiges vergessen haben.

30. August 2023

Wir hatten uns in Calimexico verabredet, um gemeinsam die Grenze nach Mexiko zu überqueren. Nach einer langweiligen Fahrt auf der Autobahn begann unsere Reise mit dem ersten Grenzübertritt. Mario hatte die Touristenkarte online beantragt, doch eine Seite fehlte, sodass wir abrupt gestoppt wurden. Die Beamten waren sehr freundlich, konnten uns aber nur mit Hilfe der Mitarbeiter aus Mexiko-Stadt abfertigen, die gerade Mittagspause machten.

Letztendlich ging alles gut, aber es dauerte etwa fünf Stunden, bis wir die Touristenkarte und die temporäre Einfuhrgenehmigung in Händen hielten. Und das alles bei brütender Hitze von 43 Grad Celsius.

Wir gingen entlang des Grenzzauns zu unserem gebuchten Hotel und genossen unser erstes mexikanisches Bier.

31. August 2023

Der Morgen war schon heiß! Das Zurückschieben der Fahrräder brachte uns ins Schwitzen und wir freuten uns die Stadt zu verlassen. Die Fahrt nach La Rumorosa verlief ereignislos, bot aber schöne Ausblicke zurück ins Tal. Die deutlich kühleren Temperaturen in der Höhe waren sehr willkommen.

Von dort aus fuhren wir durch den Parque National Constitución de 1857. Eine einfache Strecke mit einigen sandigen Abschnitten. Wir mussten das Flussbett erkunden

Wir machten eine Pause an der Laguna Hanson.

Die Abfahrt zum Highway 3 war schnell und einfach, und wir folgten diesem ein kurzes Stück Richtung Westen, bevor wir auf eine kleine Schotterstraße nach La Providencia abbogen.

Unser Übernachtungsort war Camalu. Das ist vielleicht kein typischer Touristenort, aber wir haben uns dort bei einem der Straßenhändler mit Tacos gestärkt.

1. September

Wir waren noch etwas vom Jetlag geplagt. Deshalb früh aufgestanden. Wir nutzten die Zeit gut und nahmen noch ein paar Anpassungen an den Motorrädern vor, bevor wir in die Berge aufbrachen.

Nach einem Tankstopp in Vicente Guerrero führte uns unsere geplante Route lange Zeit in östlicher Richtung.

Die Piste war stark erodiert und stellenweise nicht einmal für Jeeps befahrbar. Viele Flussdurchfahrten, die zwar jetzt trocken waren, hatten starke Wasserbewegungen erlebt und bestanden größtenteils nur noch aus großen Steinen und tiefem Sand.

Wir brauchten sehr lange und fuhren hart, um unsere 200 km lange Runde ohne wirkliche Pause zu absolvieren. Nach etwa 10 Stunden erreichten wir El Rosario, nicht viele Kilometer südlich unseres Startpunkts.

Durch Zufall stießen wir auf einen der berühmten Zwischenstopps der Baja 1000. Wir unterhielten uns angeregt mit einigen Amerikanern, die viel in der Baja unterwegs sind, und genossen ein Abendessen bei Mama Espinoza. Das Restaurant ist mit allerlei Erinnerungsstücken an die Baja-Rallye dekoriert.

2. September

Nach unserem gestrigen Fiasko wollten wir nur noch weiter südlich auf der Hauptstraße fahren.

Wir hatten von den Baja-Veteranen ein paar Routentipps bekommen, denen wir folgen wollten. Trotzdem machten wir unterwegs ein paar Fotostopps, da die Landschaft wirklich interessant war. Dazu gehörte auch unsere erste ‚Kanister‘ Tankstelle.

Unser spätes Mittagessen in Guerrero Negro war sehr lecker und wir wären gern länger geblieben, aber hatten noch eine empfohlen Route vor uns. Also fuhren wir nach San Ignacio zu unserem letzten Tankstopp des Tages. Von dieser alten Missionsstadt aus fuhren wir auf einer größtenteils unbefestigten Straße Richtung San Juanico.

Wir haben es nicht geschafft und mussten am Straßenrand übernachten. Wir wollten nicht im Dunkeln fahren.

Hätte schlimmer sein können. 😉

3. September

Der Tag begann entspannt, und wir fuhren gemütlich in die Stadt. Der Besuch des Strandes, wo viele Surfer ihren Traum vom Vanlife leben, brachte uns jedoch aus dem Konzept.

Mario hatte sich eine Schraube in den Hinterreifen gefahren. Keine große Sache, dachten wir, aber die Reparatur dauerte den ganzen Vormittag, da wir den Reifen mehrmals aus- und wieder einbauen mussten. Die Schraube hatte viele kleine Löcher verursacht, die wir anfangs nicht alle bemerkten. Dass es in der Stadt absolut nichts gab, machte die Sache nicht einfacher.

Auf unserem weiteren Weg nach Ciudad Constitución verlor der Reifen trotz aller Reparaturversuche noch einige Male die Luft.

Deshalb beschlossen wir, für heute Schluss zu machen, obwohl wir an dem erneut platten Reifen nichts ändern konnten, da Sonntag war. Am Montag besorgen wir uns einen neuen Schlauch und hoffen, dieses Kapitel dann endlich abschließen zu können.

4. September

Morgens holten wir uns zuerst einen Kaffee. Danach machten wir uns auf die Suche nach einem neuen Schlauch. Nach einigen Versuchen fand Mario schließlich den passenden.

Wir wechselten den Schlauch bei einer Reifenwerkstatt, wo man uns mit einem Kompressor und Schmiermittel sehr half. Erfolgreich montiert, ging es weiter Richtung La Paz. Zumindest für die nächsten 100 km, bevor wir wieder auf unbefestigte Straßen abbogen.

Unsere Baja-Kenner gaben uns den Tipp für eine Schleife nach Norden. Diese führte uns zunächst über eine schöne Schotterstraße, doch nach etwa 80 km war die Straße stark ausgewaschen und fast unpassierbar. Steile Auf- und Abstiege machten es noch schwieriger.

Einmal an der Küste angekommen, war es wieder eine einfache Fahrt, einschließlich eines interessanten Stopps in einem Laden für ein kaltes Getränk.

Es war ein schöner Tag und nicht zu warm, dachten wir und beschlossen zu zelten. Wir fanden einen schönen Platz an einem kleinen Fluss. Überraschenderweise war das Wasser des Flusses salzig. Als wir das Zelt aufbauten, ging die Sonne unter und sofort kamen die Mücken heraus. Es war wirklich furchtbar, also zog ich mich ins Zelt zurück. Leider war es dort durch den warmen Sand sehr heiß. Aber ich würde es auf keinen Fall noch einmal verlassen. Ich hatte schon etwa 30 Stiche.

In der Nacht wurde es kühler und wir haben gut geschlafen.

5. September

Wir standen auf, bevor die Sonne das Zelt erreichte, und packten schnell. Unser Ziel für heute war es, die Tickets für die Fähre zu organisieren und ein paar kleinere Reparaturen am Motorrad durchzuführen.

Bei den Vorbereitungen las ich, dass die Tickets im Stadtbüro abgeholt werden müssten. Das stimmte aber nicht. Die Tickets konnten nur am Hafen, etwa drei Stunden vor Abfahrt, abgeholt werden.

So hatten wir etwas Freizeit, die wir nutzten, um im beliebten, klimatisierten McDonald’s zu verweilen.

Als es dann soweit war, fuhren wir die kurze Strecke zum Hafen. Dort angekommen, mussten wir zuerst zum Zoll. Sie überprüften die TIP-Karte, und tatsächlich gab es ein Problem. Bei meiner TIP fehlte die letzte Ziffer der Fahrzeugidentifikationsnummer (VIN). Mir wurde gesagt, dass ich nicht abgefertigt werden könne, da das Dokument fehlerhaft sei. Ich sollte das Banjercito-Büro vor Ort aufsuchen. Dort erklärte mir eine nette Dame, dass sie mir nur eine neue TIP-Karte ausstellen könne, für die ich die Kaution erneut bezahlen müsse, und das sei erst am nächsten Tag möglich. Das bedeutete, dass ich erst die nächste Fähre nehmen könnte. Die fuhr aber in vier Tagen.

Viele Telefonaten später ging sie schließlich persönlich zum Zollamt und erklärte, dass ihr Chef die Verantwortung für den Fehler in Mexicali übernehme und man meine Angelegenheit nun bearbeiten soll. Und so geschah es.

Nach diesem beinahe Desaster für unseren Zeitplan war ich sehr erleichtert.

Die Motorräder wurden gewogen und vermessen. Dann ging es zum Ticketschalter, wo wir endlich unsere Fährpapiere bekamen.

Bevor wir an Bord gehen konnten, bestand ein Mitarbeiter darauf, dass wir ihm unsere Verzurr-Ausrüstung zeigten.

Endlich waren wir an Bord. Es war brütend heiß, und wir schwitzten wie verrückt, während wir die Motorräder für die Fahrt sicherten.

Erledigt! Dann begann der Marsch durch das ganze Schiff zu unserer gebuchten Kabine.

Eine einfache, aber gute Kabine mit einem recht großen Badezimmer. Eine schnelle Dusche trennte uns stinkende Kerle von ein paar Margaritas an der Bar.

6. September

In der Nacht gab es ein Gewitter mit starkem Regen und vielen Blitzen, aber zum Glück für mich keine allzu großen Wellen. Das Schiff rollte allerdings stark um die Längsachse.

Wir erreichten Matzatlán mit etwa zwei Stunden Verspätung und gingen so schnell wie möglich von Bord.

Wir hatten geplant, über die Autopista Richtung Süden zu fahren, um schnell aus der Stadt rauszukommen. Mann, sind diese Autobahnen teuer!

Etwa zwei Stunden später fühlte ich mich nicht mehr so ​​gut und wir machten eine Pause an einem Rastplatz. Leider besserte sich mein Zustand nicht, also beschlossen wir, in die nächste Stadt zu fahren und dort für den Tag zu bleiben. Um es kurz zu machen: Ich schaffte es nicht alleine. Ich schaffte es nicht allein. Aber ein freundlicher Hotelangestellter, von dem wo wir übernachten wollten, brachte mich mit seinem Kleinbus zu einem Arzt.

Dieser Arztbesuch nahm den Rest des Tages in Anspruch, aber am Ende ging ich nach Hause und fühlte mich viel besser und zuversichtlich, morgen weitermachen zu können.

7. September

Die Nacht war gut und ich wachte erholt auf. Nach einem schnellen Frühstück ging es wieder auf die Autobahn . Die Preise für die einzelnen Abschnitte variierten stark, und bevor wir die Stadt Tepic erreichten, entschieden wir, dass das viel zu teuer ist, und sind auf die kostenlose Straße umgestiegen. Die Verkehrsschilder zeigen stets an, wo die Mautstraße („ cuota “) und wo die kostenlose Straße („libre“) verläuft. So kamen wir schließlich bis nach Tequila – der Stadt, die dem berühmten Getränk seinen Namen gab.

Nachdem wir ein Hotel für die Nacht gesichert hatten (das bisher schlechteste), schlenderten wir durch die Stadt. Wir wollten eine Tequila-Fabrik besichtigen, was sich als schwieriger erwies als erwartet, da wir beide kein Spanisch sprechen. Schließlich halfen uns nette Damen aus einem Geschäft, und so konnten wir bald an einer privaten Führung auf Englisch teilnehmen. Die Fabrik war interessant, und zum Abschluss gab es noch eine Tequila-Verkostung.

Anschließend kehrten wir an einigen Imbissständen zum Abendessen ein, gerade rechtzeitig, bevor es heftig zu regnen begann. Wir ließen uns Zeit und warteten mit Essen und Trinken, bis der Regen aufhörte.

8. September

Als wir weiter nach Südosten fuhren, stießen wir auf einen Feldweg, der fast bis zum Gipfel eines Vulkans führte. Hier gibt es viele solcher Vulkane. Leider war der Gipfel komplett in Wolken gehüllt, also beschlossen wir, weiterzufahren. Die Route führte uns entlang einiger Seen und durch die Berge mit beträchtlichen Höhenunterschieden zwischen 1200 m und 2300 m.

Manchmal durchquerten wir Städte. Auf der Karte wirkten sie recht klein, aber in Wirklichkeit waren sie riesig. Der Verkehr war dicht, doch alle Fahrer waren aufmerksam und rücksichtsvoll. Nur die Geschwindigkeitsbegrenzungen wurden völlig ignoriert.

Da der Vulkanbesuch ausfiel, kamen wir schneller voran als erwartet und landeten schließlich in Morelia, einer weiteren großen Stadt. Und das Beste war, dass wir dem Regen entgingen, den wir mehrmals am Horizont sahen.

9. September

Am Morgen herrschte bereits recht dichter Verkehr. Wir fuhren auf den Libre-Straßen ins Valle Bravo. Unterwegs liegt die Routa Monarch mit Aussichtspunkten, Museum (über die Schmetterlinge) und vielem mehr – vorausgesetzt, man ist zur richtigen Jahreszeit dort.

Der Ort Valle Bravo und der angrenzende See sind ein sehr beliebtes Touristenziel. Das war nicht das, was wir suchten, also fuhren wir weiter.

Heute fuhren wir viele kleine Straßen entlang und erreichten mehrmals fast 3000 m Höhe. Dadurch waren die Temperaturen ideal zum Fahren, fast schon zu kühl.

Wir wollten eine der zahlreichen Höhlen in der Gegend besichtigen und entschieden uns für den Nationalpark Grutas de Cacahuamilpa .

Zuerst hatten wir geplant, in der letzten Stadt vor dem NP zu bleiben, aber dann haben wir auf iOverlander gesehen, dass man neben dem Höhleneingang campen kann. Die Entscheidung war getroffen und wir fuhren bis zum Tor.

Das ‚Camp‘ befindet sich im alten, aber noch genutzten Schwimmbad im zugänglichen Park mit eingeschränktem Zugang. Es ist ein großartiger Ort, wenn man ohne heiße Dusche und saubere Badezimmer leben kann, denn die sind wirklich schlecht. Die Nationalgarde ist nachts vor Ort, sodass man sich sicher fühlt. Positiv ist, dass es direkt daneben Imbissstände und ein Restaurant gibt.

10. September

Ein leichter Nieselregen in der Nacht hielt uns zwar auf Trab, aber alles war gut. Leider erfuhren wir etwas spät, dass die Höhle erst um 10 Uhr für die erste Führung öffnet. Da wir normalerweise spätestens um 7 Uhr aufstehen, hatten wir noch drei Stunden Zeit. Wir packten in Ruhe unsere Sachen zusammen, trockneten das Zelt und frühstückten, bevor wir zum Eingang gingen. Dort warteten bereits viele Leute und mehrere Busse voller Menschen.

Aber uns wurde zugesichert, dass wir in der ersten Gruppe sein werden und die Tour etwa 2 Stunden dauern wird.

Es begann ganz entspannt mit einigen Erklärungen, bevor wir die Höhle betraten.

Die Höhle ist ziemlich groß, und wir sind etwa 3 km hineingewandert, während wir die sehr hohe Decke und die vielen interessanten Formationen bestaunten. Der Führer erklärte viel, aber da alles auf Spanisch war, haben wir uns etwa 95 % der Informationen selbst erschlossen. Trotzdem ein sehr beeindruckender Besuch.

Kurz nach dem Mittagessen machten wir uns auf den Weg nach Oaxaca, um einige der berühmten Pyramiden zu besichtigen.

Die Route führte uns erneut über mehrere Berge entlang sehr kurvenreicher und schön fließender Straßen. Auch große Höhenlagen waren dabei.

Etwa 150 km vor Oaxaca machten wir in einem kleinen Ort auf 2000 m Höhe Halt für die Nacht. Müde, aber glücklich, es so weit geschafft zu haben, genossen wir ein eher ungewöhnliches mexikanisches Gericht, Pizza, und gingen früh schlafen.

11. September

Der Morgen war für unsere leichte Ausrüstung ziemlich kalt, und die Tatsache, dass die Route uns auf über 2400 m Höhe führte, machte es nicht besser. Die Wolken waren zudem dunkel, und wir befürchteten, dass es regnen könnte. Deshalb entschieden wir uns für die Regenjacke. Das machte die Fahrt deutlich erträglicher, auch wenn es letztendlich nicht regnete.

Wir kamen vor dem Mittagessen in Oaxaca an und machten einen kurzen Stopp in unserem gebuchten Hotel, um zu sehen, ob wir unser Gepäck vor dem Besuch der Pyramiden abstellen konnten. Zum Glück war das kein Problem. Als wir das Hotel verließen, hatte sich der Himmel aufgeklart und bot einen schönen Mix aus Sonne und Wolken.

Der Monte Alban ist eine gut erhaltene Ansammlung kleinerer Pyramiden und Tempel auf einem großen Hügel mit Blick auf die Stadt.

Wir schlendern eine Weile umher und genießen die Aussicht.

Auf dem Rückweg in die Stadt fanden wir einen neuen Vorderreifen für Marios Motorrad, da seiner sehr ungleichmäßig abgefahren war. Jeder zweite Stollen war weg.

Wir haben ihn mit Hilfe eines netten lokalen Vulkanisierers getauscht, der für 100 Pesos einen sehr guten und schnellen Job gemacht hat.

Zufrieden, dass heute alles gut geklappt hatte, entspannten wir uns für den Rest des Nachmittags.

12. September

Heute steht der Besuch eines riesigen Baumes und einiger versteinerter Wasserfälle auf dem Programm. Der erste befindet sich direkt am Ortsausgang. Es ist ein gewaltiger Baum neben dem Hauptplatz des Dorfes.

Dann lotste uns unsere Navigations-App versehentlich auf die Mautstraße. Das war aber nicht so schlimm, da wir so früher an unserem zweiten Tagesziel ankamen und den größten Andrang vermeiden konnten. Der versteinerte Wasserfall und die Becken sind interessant anzusehen, so hoch oben in den Bergen. Nur die mexikanische Praxis, für öffentliche Straßen und Touristenattraktionen immer wieder Gebühren zu erheben, ist nervig.

Dennoch ist die Gegend großartig und wir unternehmen die gesamte Wanderung zu allen Sehenswürdigkeiten.

Am Ende waren viele Touristen da, und wir waren froh, weiterfahren zu können. Anstatt den gleichen Weg zurück zur Hauptstraße zu nehmen, entschieden wir uns für eine langsame, aber atemberaubende Nebenstraße. Diese führte durch die Berge, und wir erlebten viele Höhenunterschiede und Hügel, die mit blauen Agaven bewachsen waren.

In einem kleinen Dorf machten wir Halt an einer der vielen Mezcal-Brennereien. Die Arbeiter waren sehr freundlich, erklärten uns ihre Arbeit, erlaubten uns, Fotos zu machen und ließen uns sogar ihr Produkt probieren.

Den Rest des Tages folgten wir zunächst einer lang geschwungenen Autobahn und dann einigen sehr geraden Abschnitten mit starkem Seitenwind, bis wir die Stadt Juchitán de Zaragoza erreichten.

13. September

Wir starteten spät, wollten aber nur in Richtung Grenze. Zuerst durchquerten wir eine große Ebene, auf der viele Windkraftanlagen den starken Seitenwind nutzen. Die Fahrt war unangenehm, da ich mehrmals fast von der Straße geweht wurde.

Unsere zweite Beobachtung war die große Anzahl an Einwanderern. Mehr als tausend waren auf diesem Teil der Straße unterwegs, immer in Gruppen, die nicht weiter als zwei Kilometer voneinander entfernt waren.

Sobald wir eine gewisse Höhe erreicht hatten, kühlten die Temperaturen ab und wir genossen die dann kurvenreichen Straßen.

Am Nachmittag verdunkelten sich die Wolken und als wir uns unserem letzten Berganstieg näherten, waren die ersten Regentropfen auf dem Visier zu sehen.

Zum Glück begann es erst später am Abend zu regnen, als wir bereits unser Tagesziel, Comitan, erreicht hatten. Wir schlenderten durch die Stadt auf der Suche nach etwas zu essen und einem kalten Getränk, bevor wir uns ins Hotel zurückzogen.

14. September

Wir wollten heute die Grenze nach Guatemala überqueren. Aufgrund mehrerer Berichte auf iOverlander , dass der Grenzübergang an der Küste überfüllt und schwierig zu passieren sei, entschieden wir uns für den weiter im Landesinneren gelegenen Las Champas.

Im Nachhinein betrachtet war es eine Fehlentscheidung. Der Morgen war kühl, aber sonnig, und wir waren völlig ahnungslos, was als Nächstes kommen würde. Als wir die Stadt verließen, sprachen wir über unsere Pläne für heute und fragten uns, wie weit wir es schaffen würden. Nicht weit von der Stadt stießen wir auf eine Straßensperre. Ein paar Worte wurden gewechselt und sie ließen uns passieren. An der nächsten Sperre dauerte es etwas länger, aber wir kamen auch durch. Doch weitere folgten, und es wurden immer schwieriger, da die Menschen zunehmend entschlossener und aggressiver wurden.

In Nuevo Villaflores ging es nicht mehr weiter. Es gab keine Möglichkeit durchzukommen, und nach langem Warten und Diskutieren wurden wir barsch zurückgeschickt.

Wir versuchten auch, die Sperren über das Hinterland zu umfahren, wurden aber erneut an einer Brücke über denselben Fluss wie zuvor endgültig aufgehalten. Die Leute dort blieben zwar freundlich, ließen uns aber nicht mit sich reden.

Also beschlossen wir, nach Comitán zurückzukehren und unsere Optionen neu zu überdenken. Unterwegs hielten wir an einem Militärposten, wo man uns lediglich bestätigte, dass die gesamte Region von diesen Leuten blockiert wird und niemand weiß, wann die Blockade aufgehoben wird.

Wir endeten am selben Ort wie letzte Nacht. Ein sehr schönes und preiswertes Hotel in der Nähe des Zentrums von Comitán . Die Angestellten, die gut Englisch sprachen, erwähnten, dass morgen Unabhängigkeitstag sei und die Blockade wahrscheinlich aufgehoben sein werde, da die Menschen feiern wollten.

Wenn sich die Situation nicht ändert, werden wir gezwungen sein, einen großen Umweg von etwa 700 km in Kauf zu nehmen, nur um einen anderen, hoffentlich offenen Grenzübergang zu erreichen.

15. September

Und tatsächlich waren die Straßen auch am nächsten Tag noch blockiert. Uns blieb nichts anderes übrig, als fast den ganzen Weg zurückzufahren, den wir zwei Tage zuvor gekommen waren, über Tuxla und dann südlich bis zur Grenze bei Tapachula.

Auf dem Plan stand also ein reiner Fahrtag, um die Distanz zurückzulegen.

Wir nahmen die Mautstraße und kamen gut voran. Die Temperaturen waren kühl, da wir lange Zeit deutlich auf über 2000 m fuhren. Kurz vor Tuxla fiel die Straße steil auf etwa 500 m ab. Von dort fuhren wir am Fuße des Gebirgszugs entlang nach Süden, wo wir die Nacht vor dem Grenzübertritt verbringen wollten.

Kurz vor unserem Ziel gerieten wir in ein Gewitter. Starkregen und überflutete Straßen zwangen uns, völlig durchnässt unter einer Brücke Schutz zu suchen.

Als der Regen etwas nachließ, fuhren wir weiter in die Stadt, wo wir tankten und ein Hotel buchten.

Die Stadt ist zwar groß, aber nicht schön. Überall lag Müll herum, und alle Gebäude, an denen wir vorbeifuhren, wirkten heruntergekommen. Unser Hotel war zwar nicht alt, aber auch nicht besonders ansprechend und sah bei Weitem nicht so gut aus wie auf den Bildern. Zu allem Übel fand in der Stadt ein riesiges Fest statt, große Teile waren abgesperrt und man kam nur mit einem Ticket hinein. Es regnete noch eine ganze Weile in Strömen, und wir freuten uns nur noch darauf, am nächsten Tag die Grenze zu überqueren.

16. September

Die kurze Fahrt zur Grenze verlief ereignislos. Als wir ankamen, waren wir die einzigen Fahrzeuge und wurden zum Kontrollparkplatz geleitet, wo uns zahlreiche Helfer und Geldwechsler umringten.

Während Mario ins Gebäude ging, um die Touristenkarte und die TIP-Karte zu kündigen, musste ich mich mit den Geldangelegenheiten auseinandersetzen.

Der erste angebotene Wechselkurs lag bei 1:2, der offizielle Kurs jedoch bei über 1:8. Nach einigem Hin und Her einigten wir uns schließlich auf 1:7,5, was auch dem Kurs auf iOverlander entsprach.

Der gesamte Ausreiseprozess aus Mexiko war an sich nicht kompliziert, aber die Beamten waren weder besonders intelligent noch arbeitswillig. Die Dame, die die Motorräder und die Fahrgestellnummern überprüfte, machte unzählige Fotos von der Fahrgestellnummer, beging dabei immer wieder dieselben Fehler und wunderte sich schließlich, dass alle Fotos gleich schlecht aussahen.

Zum Glück bemerkte sie den Fehler auf meinem TIP nicht und wir konnten uns auf den Weg zur guatemaltekischen Seite machen.

Hier wirkte alles viel chaotischer, aber nachdem wir abgestempelt und zum Zoll-/SAT-Gebäude gebracht worden waren, wurden wir von einer sehr freundlichen Dame betreut, die uns durch den gesamten Prozess führte. Zum Schluss brachte sie sogar die guatemaltekische Flagge an unseren Windschutzscheiben an.

Nachdem ich das Grenzgebiet verlassen hatte, fühlte ich mich sofort in Zentralamerika – üppige grüne Vegetation und Gebäude, wie man sie erwartet. Das war ein so abrupter Wechsel von Mexiko.

Wir hatten nicht viel geplant, da wir keine Ahnung hatten, wie lange der Grenzübertritt dauern würde. Also gaben wir einfach den Vulkan Fuego als Ziel ein und fuhren los, um zu sehen, wie weit wir kommen würden.

Die erste Stadt, durch die wir fahren mussten, war ein Albtraum. Enge Straßen, komplett zugeparkt. Wir brauchten ewig, um durchzukommen. Zum Glück leitete uns Google Maps um die nächste größere Stadt herum, und wir waren angenehm überrascht, dass einige Abschnitte der Panamericana entsprachen.

Erschöpft erreichten wir einen Campingplatz am Fuße des Vulkans und nahmen uns für die Nacht eine Hütte.

Der Gastgeber erklärte, dass er auch Hütten auf dem Vulkan habe, in denen man übernachten und den Blick auf den Vulkan aus nächster Nähe genießen könne.
Wir mussten uns Gedanken über den nächsten Tag machen.

Zum Abendessen gingen wir in ein kleines, uns empfohlenes Lokal mit regionaler Küche und genossen einen wunderschönen Sonnenuntergang.

17. September

Am nächsten Morgen ging ich aus der Hütte, um die Toilette aufzusuchen, und bemerkte, dass all unsere Schuhe, die wir zum Trocknen draußen gelassen hatten, verschwunden waren. Außer den Wachhunden war niemand zu sehen. Ich sah mich um, konnte aber keine Spuren unserer Sachen finden.

Am Ende ging alles gut aus, da die Schuhe entfernt wurden, um sie vor den Hunden zu retten, die sie gerne irgendwo verstecken.

Wir buchten eine Hütte auf dem Vulkan und sind frühstücken gegangen, da man uns gesagt hatte, der Aufstieg würde 3-5 Stunden dauern.

Zurück am Ausgangspunkt, ausgestattet mit Essen und Getränken für den Tag/Abend, begannen wir unsere Wanderung.

Eine Zeit lang liefen wir einen einfachen Wanderweg entlang. Doch schon bald wurde der Weg steil, ich meine richtig steil, und dass änderte sich kaum noch.

Am Ende dauerte es viel länger als erwartet, aber wir erreichten unsere Hütte gerade rechtzeitig, als die Sonne durch die Wolken brach.

Der Vulkan enttäuschte auch nicht mit zahlreichen Ausbrüchen. Die meisten waren eher klein, aber ab und zu schleuderte er Asche und Gestein hoch in den Himmel.

Als die Sonne unterging, sanken die Temperaturen deutlich, und wir zogen uns in unsere Hütte zurück. Mario fühlte sich nicht wohl und fror sehr. Zum Glück konnten wir den Vulkan durch unsere kleinen Fenster sehen und beobachteten ihn daher noch viel länger.

Die Wolken bewegten sich sehr schnell und es gab zahlreiche Blitze in den Wolken.

18. September

Die Nacht war kalt und windig, und ein Gewitter hielt lange an. Das Metalldach dröhnte ohrenbetäubend. Doch am nächsten, etwas frischen Morgen erwartete uns blauer Himmel und fast keine Wolken. Ein herrlicher Blick auf den Vulkan und die umliegende Landschaft

Wir packten unsere Sachen und begannen auf dem steilen Pfad unseren Abstieg.

Alles lief besser als befürchtet, und wir erreichten das Restaurant am Ausgangspunkt des Wanderwegs gegen 10 Uhr. Viele neue Touristen kamen an, um dieselbe Wanderung zu unternehmen wie wir. Es war schön, das zu beobachten, während wir einen Kaffee genossen und die Aussicht bewunderten.

Zurück auf dem Campingplatz packten wir unsere Sachen wieder ein und schmiedeten einen Plan für den Rest des Tages.

Leider war die Brauerei, die wir besuchen wollten, geschlossen, also fuhren wir direkt nach Antigua de Guatemala.

Die Stadt ist ein sehr touristischer Ort mit vielen Ausländern, und dementsprechend waren die Preise.

Hotels hatten nie Parkplätze und wir verbrachten einige Zeit auf der Suche nach einem geeigneten Ort für uns. Danach machten wir einen Spaziergang durch die Stadt und aßen ein gutes frühes Abendessen, um den gelungenen Tag zu feiern.

19. September

Nach einem leckeren Croissant und einem guten Kaffee machten wir uns auf den Weg zur Grenze zu Honduras, in der Annahme, dass wir genügend Zeit haben würden, sie zu erreichen und die Formalitäten zu erledigen.

Zuerst kamen wir gut voran, da wir die Mautstraße wählten, um Guatemala-Stadt zu umfahren. Dann erreichten wir eine Kreuzung, an der man entweder nach El Salvador oder weiter nach Honduras fahren konnte. Dort blockierte eine Gruppe die Straße komplett. Wir schafften es bis ganz nach vorne, obwohl es nicht einfach war. Mehrere Leute versteckten sich im Schatten ihrer Autos, einige schliefen sogar darunter. Das Problem dabei war nur, dass ihre Beine herausragten und man sehr vorsichtig sein musste.

An der Blockade hielten sich zahlreiche Polizisten in Uniform und Zivil auf, die sich jedoch nur an den Essensständen aufhielten. Auf unsere Nachfrage nach dem Grund der Blockade erhielten wir lediglich die übliche Antwort: „Eine Stunde Wartezeit.“ Tatsächlich dauerte es deutlich länger, doch schließlich wurden die Absperrungen aufgehoben und alle drängten zur Weiterfahrt.

Etwa 20 km vor der Grenze war eine Brücke wegen Bauarbeiten gesperrt. Der Fluss war zu breit und zu tief, um ihn zu überqueren. Auf der Karte war keine Umgehungsstraße eingezeichnet. Einheimische rieten uns, etwa 9 km einem Feldweg zu folgen, dort würde eine Brücke sein. Wir folgten dieser Anweisung, bis wir zu einer Hängebrücke für Passagiere kamen und unsere Entscheidung infrage stellten. Aber wir hatten die 9 km noch nicht geschafft, und tatsächlich gab es ein Stück weiter eine solide, große Betonbrücke, die darüber den Fluss führte.

Wir erreichten die Grenze gegen 16 Uhr und begannen mit den Formalitäten. Alles verlief problemlos, als wir endlich herausfanden wo wir Anfangen mussten. Es gab mehrere Gebäude, vor denen Beamte herumlungerten, aber niemand schien für irgendetwas zuständig zu sein. Wir gelangten schließlich zum wirklich wichtigen Gebäude, in dem sich alle relevanten Schalter für Guatemala und Honduras befanden. Das Verfahren war nicht kompliziert und alles gut organisiert – wenn man angesichts des vielen Papierkrams überhaupt von einer guten Organisation sprechen kann.

Das Einzige seltsame war, dass man sich im Laden gegenüber mehrere Kopien seiner Dokumente anfertigen lassen und später im selben Laden noch einmal Gebühren bezahlen musste.

Insgesamt waren alle Beteiligten sehr freundlich und hilfsbereit, und wir haben es in 1,5 Stunden geschafft, den Grenzübergang zu verlassen.

Wenige Kilometer später erreichten wir unser Ziel in Copas de Ruins, wo wir die Nacht verbrachten. Dort genossen wir ein sehr gutes Abendessen und eine erholsame Nachtruhe.

20. September

Wir sind recht früh aufgestanden und haben in einem empfohlenen Café ausgiebig gefrühstückt. Danach ging es direkt zur archäologischen Stätte, um die Maya-Ruinen zu besichtigen. Es war sehr schwül, aber noch nicht zu heiß, und die Ausstellung hat uns gut gefallen. Sehr interessant und nicht überlaufen.

Zurück im Hotel wurde alles gepackt, um unsere Reise in Richtung nicaraguanischer Grenze fortzusetzen. Wir planten, heute etwa die Hälfte der Strecke zu schaffen.

Unsere Route führte uns zunächst auf eine Hauptstraße, bog dann aber auf eine Schotterstraße ab. Nun sahen wir mehr vom Hinterland mit seinen kleinen, abgelegenen Dörfern und vielen Kaffeeplantagen.

Bei einem Tankstopp beschlossen wir, einige Wartungsarbeiten an den Motorrädern durchzuführen und wurden so zur Attraktion des Dorfes. Mehrere Leute kamen vorbei und boten ihre Hilfe an oder waren einfach nur neugierig.

Als wir an unserem Ziel ankamen, waren wir von der schlechten Stimmung in La Esperanza sehr enttäuscht. Wir sahen sogar Menschen, die bewusstlos auf dem Bürgersteig lagen. Niemand schien sich darum zu kümmern. Die Hotels waren sehr schlecht und teuer, also fuhren wir weiter.

Eine schöne Bergstraße führte uns zu einem Hotel etwas außerhalb von Marcala. Auch nicht gerade billig, aber ein nettes Hotel, und im Restaurant nebenan gabs wir ein sehr gutes Abendessen. Das ersparte uns auch das Zelten, was bei dem anhaltenden, starken Regen ein Albtraum gewesen wäre.

21. September

Bevor wir die recht kurze Fahrt nach Choluteca antraten, frühstückten wir im Hotel. Ein typisch honduranisches Frühstück, wie man uns sagte: Rührei, etwas Käse, schwarze Bohnenpaste, gegrillte Banane, Industrieschinken und Tortillas. Es war in Ordnung, aber nichts, was ich empfehlen würde.

Die Fahrt führte uns zunächst ostwärts durch die Berge und dann hinunter in ein großes Tal, wo wir erst nach Süden und dann wieder nach Westen abbogen. Die Straße war größtenteils eine sehr gut ausgebaute Autobahn mit zwei Fahrspuren pro Richtung. Die hügelige Landschaft bot mitunter schöne Ausblicke.

Die obligatorische Pistole an der Tankstelle war inklusive.

Je weiter südlich wir kamen, desto niedriger wurde die Höhe und die Temperaturen stiegen schnell. Durch die feuchte Luft fühlte es sich besonders warm an, und laut Google betrug die Temperatur 41 Grad Celsius.

Wir hatten ein Hotel in der Nähe des örtlichen Krankenhauses vor gebucht, aber bevor wir dorthin fuhren, mussten wir noch bei der örtlichen DHL-Filiale vorbeischauen, um unsere Drohne zu versenden.

Der Laden ist klein, aber die Mitarbeiter sind sehr freundlich. Letztendlich hat alles ziemlich lange gedauert, da sie erst einen Karton anfertigen und Styropor besorgen mussten, um die Drohne einigermaßen sicher zu verpacken. Zum Bezahlen musste ich dann in den Farbenladen unterhalb gehen – eine interessante Erfahrung. Hoffentlich kommt sie wie versprochen in Costa Rica an.

Da es mitten am Nachmittag war, beschlossen wir, zu duschen und anschließend ein wenig durch die Stadt zu schlendern. Die Atmosphäre fühlte sich nicht gerade sicher an, da fast alle Geschäfte von bewaffneten Sicherheitsleuten verschiedener Kalibers bewacht wurden. Im Elektronikgeschäft waren sogar Gitter vor allem, einschließlich des Verkäufers, mit einem Ausgabeschlitz für die gekauften Artikel angebracht.

Man kauft sein Motorrad, den Herd und die Matratze alles im selben Laden! 😀

Wir gönnten uns trotzdem noch ein paar Drinks und einen kleinen Imbiss, bevor wir zum Hotel zurückfuhren, wo bereits ein weiteres Motorrad angekommen war. Eine andere Reisende (two Tiger ride the world) aus Neuseeland. Wir unterhielten uns eine Weile, bis die Mücken zu lästig wurden und wir uns für die Nacht in unsere Zimmer zurückzogen.

22. September

Wir wollten früh morgens los, mussten aber auf das Frühstück warten. Dieses war etwas enttäuschend. Wie dem auch sei, gegen 8:30 Uhr waren wir unterwegs und legten die 70 km bis zur nicaraguanischen Grenze zurück. Die Fahrt war angenehm, und die Temperaturen sanken mit zunehmender Höhe.

Als wir die Grenze erreichten, hielten wir an, um die Ausreisestempel für Honduras zu erhalten. Bevor wir das Gebäude betreten durften, musste unsere Temperatur gemessen werden. Kein Problem, wir wurden sofort wieder hinausgeschickt, da dies nur für die temporäre Einreisegenehmigung (TIP) galt. Um die Ecke befand sich die Einwanderungsbehörde, die uns ausstempelte und zur nächsten Kontrollstelle weiterleitete. Der Beamte am Schalter für die TIP fragte lediglich, ob wir zurückkehren würden oder nicht. Wir verneinten dies, woraufhin er antwortete: „Okay, dann storniere ich die TIP.“ Wir erhielten keine Bestätigung über die Stornierung der TIP, durften aber ein Foto der Unterlagen machen.

Auf geht’s zur Grenze von Nicaragua, dachten wir. Etwa fünf Meter weiter wurden wir erneut angehalten. Die Beamten wollten unsere Pässe sehen und gaben uns ein Formular zum Ausfüllen. Das war die Einreiseerklärung für Nicaragua. Danach konnten wir endlich die vielleicht zehn Meter bis zum nächsten Abschnitt fahren.

Hier mussten wir anhalten und die Begasung des Motorrads bezahlen und durften erst nach der Zahlung weiterfahren.

Wir wurden mitten auf der Straße von einer Versicherungsmitarbeiterin angehalten, die nach den Fahrzeugpapieren für das Motorrad und dem Führerschein fragte. Dann sagte sie, wir könnten zur Einwanderungsbehörde weiterfahren, und sie würde die obligatorische Versicherung und unsere Papiere holen.

Im Bürogebäude waren die Leute freundlich, und nachdem wir von einem Schalter zum anderen geschickt worden waren, wurde uns mitgeteilt, dass wir warten müssten, da wir den Vorab-Check im Internet nicht ausgefüllt hatten. Wir wussten, dass das kommen würde, und haben einfach mitgespielt. Kurze Zeit später bezahlten wir unsere Gebühr, die Motorräder wurden überprüft, und wir erhielten die Genehmigung für den Temporären Import.

Das dauerte ziemlich lange, aber schließlich hatten wir alles geschafft und konnten weiterfahren. Ein finales winken am letzten Checkpoint und wir erreichten nach etwa 3 Stunden Nicaragua.

Die Fahrt in die nächste Stadt verlief problemlos. Wir hielten an einer Schlucht und überlegten, ob sie für uns interessant wäre, aber es lohnte sich nicht, einen oder mehrere Tage nur für ein paar Stromschnellen zu verbringen. Also fuhren wir weiter und verbrachten einen schönen, entspannten Nachmittag und Abend in Estelí .

23. September

Das Frühstück in Estelí war gut, und es gab sogar die Möglichkeit, amerikanisch zu frühstücken. Wir nutzten die Gelegenheit, mal etwas anderes zu essen. Wir verließen die Stadt etwas spät, wussten aber, dass die Fahrt heute nicht allzu lang sein würde. Wir fuhren durch eine schöne Landschaft und sahen einige Vulkane, bevor wir uns durch Managua, die Hauptstadt Nicaraguas, kämpfen mussten.

Zwischendurch machten wir einen kleinen Abstecher um eine kleine Halbinsel herum.

Die Straße war unbefestigt, aber es gab weder touristische Attraktionen noch Ausblicke auf den See.

Unser Plan für heute war, den Vulkan Masaya mit der offenen Lava in der Caldera zu besichtigen.

Anstatt selbst hinaufzufahren, entschieden wir uns für ein Taxi, wodurch wir abends die Warteschlangen am Parkeingang umgehen konnten.

Die Lava war beeindruckend, obwohl man nur einen Teil der Öffnung sehen konnte. Es gab keine Möglichkeit, näher heranzukommen, um mehr davon zu sehen. Trotzdem war es beeindruckend.

Anschließend gingen wir in einem sehr beliebten Restaurant essen und genossen ein ausgezeichnetes Fischgericht. Insgesamt verbrachten wir einen schönen und entspannten Abend.

24. September

Das Hotel machte von außen keinen einladenden Eindruck. Drinnen war aber alles in Ordnung, abgesehen davon, dass es keine Klimaanlage gab. Die Nacht war daher nicht besonders erholsam.

Wir sind spät losgefahren und es war schon heiß, als wir das Hotel in Richtung der Grenze zu Costa Rica verließen. Die Fahrt war einfach und wir waren optimistisch, als wir dort ankamen.

Das einzige Problem war, dass die nicaraguanischen Behörden uns nicht so einfach ausreisen lassen wollten. Wir mussten ständig hin und her rennen, unsere Taschen scannen lassen und uns da und dort einen Stempel holen. Es hat viel länger gedauert als die Einreise.

Die Einreise nach Costa Rica war einfach, war aber etwas zeitaufwendig, da wir gemeinsam mit einem Bus ankamen. Auch war der Grenzübertritt teuer.

Nachdem wir alle notwendigen Schritte erledigt hatten, ging es zügig in Richtung Montverde. Ich war überrascht, wie hoch und abgelegen dieses Touristengebiet ist. Der Himmel verdunkelte sich, und als wir in die Wolken fuhren, begann es zu nieseln.

Wir haben ein nettes Hostel gefunden, wo uns der Besitzer separate Zimmer zum Preis eines Doppelzimmers gab.

Die Restaurants im Ort waren recht teuer, was angesichts des niedrigen Durchschnittseinkommens überraschend ist. Wir fanden ein etwas günstigeres Restaurant und aßen dort sehr gut. Den Abend ließen wir mit ein paar Gin Tonics auf der Veranda ausklingen.

25. September

Heute war ein geplanter Ruhe Tag. Auf dem Programm stand lediglich eine kurze Wanderung in einem der Regenwälder.

Zuerst genossen wir ein schönes Frühstück in einer der nahegelegenen Bäckereien, während die Morgensonne durch die Bäume schien.

Es gab mehrere markierten Wanderwegen im Regenwald, und wir entschieden uns für einen in der Nähe unserer Unterkunft. Der Eintritt kostete stolze 20 Dollar. Die Wege waren gut gepflegt, aber wir hatten leider kein Glück mit den Tieren. Wir sahen viele riesige Schmetterlinge und einige Kolibri, aber ansonsten war es einfach nur ein schöner Spaziergang durch den Wald.

Die Auffangstationen, die man besuchen kann, um vielleicht ein Faultier oder andere interessantere Tiere zu sehen, verlangten so viel Geld, dass wir das gar nicht erst in Erwägung zogen.

Das Abendessen war ebenfalls enttäuschend: Das Bier war abgestanden und das Essen schmeckte nicht. Einziger Höhepunkt war der Sonnenuntergang über Monteverde.

26. September

Wir brachen früh am Morgen auf und fuhren von Monteverde hinunter zum Meer. Die Landschaft erinnert mich sehr an Neuseeland.

Als wir uns dem Meer näherten, stiegen die Temperaturen rasch an, und wir beschlossen, in einem der Strandrestaurants eine Pause einzulegen. Mario hatte die Idee, am Strand Fotos zu machen, und wir spielten ein wenig im Sand.

Von dort verlief die Fahrt nach Quepos ereignislos. Wir fanden ein nettes kleines Hotel am Stadtrand und machten einen Spaziergang an der Promenade entlang. Aßen einen kleinen Imbiss und nachdem ich endlich meine Drohne aus Honduras erhalten hatte, gönnten wir uns einen Drink zur Feier des Tages. Das Ganze versenden war ein Albtraum, denn alle Versprechen von DHL, bis auf das letzte, waren schlichtweg falsch. Dauer, Kosten und Verpackung entsprachen überhaupt nicht der Wirklichkeit.

Wir haben uns eine Weile den Yachthafen angesehen und sind durch die dortigen Geschäfte geschlendert, bevor wir uns ein paar Snacks und Getränke für einen schönen Abend gekauft haben.

27. September

Heute trennten wir uns von unserem neuseeländischen Reisepartner und fuhren zur Grenze von Panama. Die Hauptstraße war zwar schön zu befahren, aber auch etwas eintönig, deshalb beschlossen wir, einen Abstecher zum Strand zu machen und eine kleine spaßige Schotterpiste mit einer kurzen Wasserdurchfahrt zu genießen.

Als wir uns der Grenze näherten, zog ein kurzer Regenschauer auf, der uns eigentlich hätte warnen sollen. Wir erreichten die Grenze fast trocken und begannen mit der Ausreise aus Costa Rica. Natürlich mussten wir erneut eine Ausreisegebühr entrichten, und die Stornierung des TIP dauerte eine Weile, da sich der Beamte sehr leicht ablenken ließ.

Auf der Panama Seite mussten wir als Erstes die obligatorische Versicherung abschließen.

Der Makler hatte sein Büro jenseits der Grenze über einem Hähnchenrestaurant. Wir mussten durch das Restaurant gehen, und in der Ecke befand sich die Treppe zum Büro im ersten Stock. Es schien ewig zu dauern, bis die Formalitäten erledigt waren.

Zurück an der Grenze mussten wir zuerst die Einreisekontrolle (TIP) durchlaufen, dann den Einreisestempel erhalten und wieder zurück zur TIP-Stelle. Dort warteten wir eine Weile auf die Papiere und die Inspektion der Motorräder.

Zum Schluss bezahlten wir die Begasung und endlich waren wir im Land.

Nun ja, fast. Es gibt noch eine letzte Zollkontrolle, bei der überprüft wird, ob alle Schritte eingehalten wurden. Die meisten werden einfach durchgewunken, aber Mario wollte besonders clever sein und fuhr neben einem Auto durch den Kontrollpunkt. Das gefiel den Beamten natürlich nicht, und sie hielten ihn an, und da wir das gleiche Motorrad hatten, auch mich. Nichts Ernstes, sie überprüften nur noch einmal alle Papiere und ließen uns weiterfahren.

Während diese Tour etwa 3 Stunden dauerte, regnete es immer wieder sehr stark, sodass wir unsere komplette Regenkleidung anzogen und uns auf den Weg zur nächsten größeren Stadt machten, um dort die Nacht zu verbringen.

Das Hotel, in dem wir übernachteten, sah auf den Bildern gut aus, war aber in Wirklichkeit ein älterer Motelkomplex. Die Nacht war nicht heiß, aber die Klimaanlage konnte die hohe Luftfeuchtigkeit nicht reduzieren, was sehr unangenehm war.

Wir wollten ausreichend trinken und während wir Bier einkauften, blieb Mario im Kühlfach stecken.

28. September

Am Vormittag haben wir einen Teil der Organisation für den Motorradversand übernommen. Wenn alles nach Plan läuft, werden wir das Motorrad am Freitag an die Spedition für den Transport nach Columbia übergeben.

Wir fuhren dann die meiste Zeit auf der Panamericana. Schöne Landschaft, aber nichts Außergewöhnliches. Auffällig waren die unglaublich vielen Geschwindigkeitskontrollen der Polizei. Die Einheimischen kennen die Stellen und bremsen kurz davor ab. Nach dem Mittagessen zogen dunkle Wolken am Horizont auf, und wir mussten für die letzten 15 km bis Anton Valley unsere Regenkleidung anziehen.

Die Stadt ist sehr touristisch, was sich nicht etwa in schönen oder neuen Gebäuden zeigt, sondern nur in den hohen Preisen. 74 Dollar für ein Hostel, 35 Dollar für den Besuch eines Wasserfalls …

Das hatten wir nicht erwartet. Morgen reisen wir nach Panama-Stadt.

29. September

Bevor wir die Stadt verließen, wollten wir die quadratischen Bäume besuchen. Als wir uns dem markierten Ort näherten, war alles mit Stacheldraht eingezäunt, und wo der Pfad beginnen sollte, war gar kein Pfad zu sehen.

Die Fahrt nach Panama City führte zunächst über eine schöne, kurvenreiche Straße hinunter zum Meeresspiegel und dann über die Panamericana. Abgesehen von den ärgerlich häufigen Geschwindigkeitskontrollen der Polizei verlief die Fahrt ereignislos.

Wir erreichten den Panamakanal und überquerten ihn über eine riesige Brücke. Beide Seiten waren eingezäunt, sodass wir nicht anhalten und Fotos machen konnten. Gleich hinter der Brücke befindet sich die Ausfahrt, die es uns ermöglicht, einer Straße mehr oder weniger am Kanal entlang zu folgen. Im Besucherzentrum der Miraflores-Schleuse hielten wir an und kauften Tickets. Zuerst sahen wir einen IMAX-Film über die Geschichte des Kanals. Interessant und gut gemacht, wenn man sich mit dem Kanal nicht auskennt, aber wir hatten schon ähnliche Dokumentationen gesehen und sind deshalb früh aufgebrochen, um die Schleusen selbst ohne die vielen anderen Touristen zu besichtigen.

Am Eingang erfuhren wir, dass erst um 15 Uhr Schiffe fahren würden. Das wären also noch vier Stunden gewesen. Überrascht, aber ohne Alternative, schauten wir uns die Gegend ohne Schiffe an. Schade, aber was soll man machen?

Der Grund, warum wir nicht warten konnten, obwohl wir es gerne getan hätten, war, dass wir unsere Motorräder an die Spedition übergeben mussten, damit diese sie nach Kolumbien verschiffen konnte.

Zuerst fanden wir das Büro nicht, aber ein freundlicher Gabelstaplerfahrer in einem Firmen-T-Shirt half uns weiter. Die Kollegen wiesen uns an, direkt in die Lagerhalle zu fahren, um der Sonne zu entfliehen, und legten los. Von da an dauerte es nur etwa eine Stunde, bis wir alle Formalitäten erledigt hatten, einschließlich der Stornierung des TIP.

Ein Uber brachte uns zurück nach Panama City, wo sich unser Hotel befand. Ein kurzer Spaziergang durch die Gegend und eine Kleinigkeit zu essen rundeten unseren Tag ab. Es war heiß und schwül, daher blieben wir nicht lange draußen.

30. September

Die Sonne schien und wir wollten einen Strandspaziergang machen. Es war erst 8 Uhr morgens und schon brütend heiß. Außerdem fand gerade ein Laufwettbewerb statt.

Wir konnten nicht genau herausfinden, worum es ging, aber es schien ein Wohltätigkeitsveranstaltung zu sein, an dem viele Firmen und Organisationen teilnahmen. Bei dieser Hitze zu laufen, muss furchtbar gewesen sein.

Im Stadtzentrum gibt es zwar schöne, hohe Wolkenkratzer, aber viele Gegenden sind wirklich heruntergekommen und sehen trostlos aus.

Später am selben Tag erhielten wir die schlechte Nachricht von der Spedition, dass unsere Motorräder nicht wie versprochen am Montag, sondern erst am Dienstag in Kolumbien eintreffen würden. Mal sehen, was noch passiert.

Wir fliegen morgen (Sonntag) los und hoffen, dass alles klappt.

Weiter im Part 2!


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